EU-Neuwagen oder Jahreswagen – Kampf dem Wertverlust

Jahrsewagen vs. EU-Neuwagen


Jahreswagen oder EU-Neuwagen? Wer sich über den enormen Wertverlust eines Neuwagens bewusst wird kann nur zur Erkenntnis gelangen, dass man kaum so ungünstig Geld anlegen kann wie bei einem Neuwagenkauf.

Um dem enormen Wertverlust entgegen zu wirken gibt es mehrere Möglichkeiten. Zunächst bietet sich ein Gebrauchtfahrzeug an. Kommt ein einfacher Gebrauchter jedoch nicht in Frage, kann aber auf den „neu  Geruch“ verzichtet werden, sollte man über die Anschaffung eines Jahreswagens nachdenken. Letztlich könnte auch ein EU-Neuwagen eine Alternative sein.

Jahreswagen

Ein Jahreswagen ist grundsätzlich dazu geeignet sich den hohen Wertverlust eines Neuwagens zunutze zu machen.  Als Jahreswagen darf ein Auto nur bezeichnet werden, wenn das Fahrzeug nicht älter als ein Jahr ist. Maßgeblich ist das Produktionsdatum und nicht das Datum der Erstzulassung, entschied der Bundesgerichtshof. Mietwagenfirmen dürfen ihre Fahrzeuge nicht mehr ohne weiteres als Jahreswagen bezeichnen. Ob dieses auch für Leasingrückläufer und Vorführwagen gilt bleibt fraglich. Jahreswagen ist jedoch nicht gleich Jahreswagen, es kommt auf die Fahrgewohnheiten des Vorbesitzers an und ob dieser pfleglich mit dem Fahrzeug umgegangen ist.

Ein Jahreswagen kann  von einem Werksmitarbeiter eines Autoherstellers oder einem sonstigen Fahrer gefahren worden sein.
Man kann sich gut vorstellen, wie einige Fahrer mit einem Auto umgehen von dem sie wissen, dass sie es maximal 1 Jahr fahren werden.  Ähnlich verhält es sich wohl bei einem Vorführwagen.
Bei einem Jahreswagen kommt es also sehr darauf an, auf wen das Fahrzeug  zugelassen war.  Ein Vorteil kann die oft schnelle Verfügbarkeit sein und das der Wagen bereits eingefahren ist. Ein Nachteil ist, dass der Wagen natürlich nicht mehr individuell konfiguriert werden kann.

EU-Neuwagen

Eine weitere Option um dem Wertverlust entgegen zu wirken könnte neben einem Jahreswagen auch ein EU-Neuwagen darstellen. Oft ist ein EU-Neuwagen identisch mit der deutschen Listenversion oder hat sogar Mehrausstattung.
Im Gegensatz zu einem Jahreswagen entsteht der Preisvorteil  bei einem EU-Neuwagen nicht dadurch dass der Wagen bereits in Gebrauch war, sondern durch Steuervorteile. Wie die Ersparnis bei einem Reimport genau entsteht, wird in diesem Artikel beschrieben.
Ein Import-Neuwagen ist neu, einen Vorbesitzer und die damit verbunden Unwägbarkeiten gibt es somit nicht. Bei Bestellfahrzeugen muss natürlich ein entsprechendes Zeitfenster zur Verfügung  stehen, denn der Wagen muss erst noch für den Käufer gebaut werden. Dafür kann er aber auch nach den eigenen Vorstellungen konfiguriert werden.

Fazit  – Jahreswagen versus EU-Neuwagen

Der hohe Wertverlust bei einem Neuwagen lässt es ökonomisch erscheinen diesen durch den Kauf eines Jahreswagens oder EU-Reimport abzumildern. Ob Jahreswagen oder EU-Neuwagen entscheidet meist  auch die jeweilige Verfügbarkeit am Markt.
Bei einem Jahreswagen dürfte maßgeblich sein, wer der Vorbesitzer war, bzw. wie pfleglich dieser mit dem Fahrzeug umgegangen ist. Bei einem EU- Neuwagen gilt es die richtige Bezugsquelle und Preis zu finden.
Muss zwischen beiden Möglichkeiten entschieden werden sollte auch Bedacht werden, dass der Preisnachlass des Jahreswagens unmittelbar mit dem Zustand (Verschleiß) des Autos zusammenhängt. Während bei einem EU-Neuwagen der Preisvorteil nicht mit einer Verschleißeigenschaft des Fahrzeugs erkauft wird.
Die Preise von Jahreswagen und EU-Neuwagen differieren bei ein und demselben Modell je nach Fahrleistung nur wenig. Ein EU-Neuwagen kann durchaus als gleichwertiger Neuwagen zum deutschen Listenmodel angesehen werden. Somit besteht die Möglichkeit einen Neuwagen zum Preis eines Jahreswagens zu bekommen.

Einen Wermutstropfen hat der Import-Neuwagen allerdings, denn unbegründeter Weise erzielen Reimportfahrzeuge geringere Wiederverkaufspreise als deutsche Listenmodelle. Ein Jahreswagen kann dafür nicht mehr aus erster Hand verkauft werden, so dass sich Jahreswagen wie EU-Neuwagen beim Wiederverkauf nicht viel nehmen dürften.
Soll der Wagen sowieso bis zur Schrottpresse, oder zumindest bis kurz davor gefahren werden, erscheint dieses bei beiden Fahrzeugen ohnehin nicht als Manko.

Letztlich muss jeder selbst entscheiden, wie er dem hohen Wertverlust begegnen möchte. Hat man es eilig oder keine Lust sich mit einem Import zu beschäftigen und ist bei der Ausstattung flexibel, kann ein Jahreswagen der bessere Weg sein. Spielt der Zeitfaktor keine Rolle, dafür aber die Konfigurierbarkeit, hat der EU-Neuwagen die Nase vorn.

Artikel im Netz:

AMS – Wertverlust nach dem Neuwagenkauf
Focus – Jahreswagen statt Neuwagen Wertverlust als Kundenvorteil

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